Aus dem Quartier: Zukunftswerkstatt fand erfolgreich statt

19.03.2019

Zukunftswerkstatt: Bericht

Am 12. März fand im Quartier Schwerte-Holzen eine Zukunftswerkstatt statt. Eingeladen zur Diskussion rund um den Stadtteil hat die Sozialraumkonferenz Schwerte-Holzen im Rahmen des nun schon zwei Jahre im Stadtteil aktiven und von der deutschen Fernsehlotterie geförderten Quartiersprojektes in Trägerschaft der AWO. Die Sozialraumkonferenz Schwerte-Holzen – auch Interessengemeinschaft Schwerte-Holzen genannt – ist ein Zusammenschluss aller sozialen Einrichtungen im Stadtteil, unter Moderation des Jugendamtes. Die Mitarbeiter*innen aus der Stadt, Kitas, Schulen, Seniorenzentrum, Jugendarbeit, Kirche und Co. machen sich schon seit einigen Jahren stark für den Stadtteil.

Eröffnuung der Zukunftswerkstatt

Dem Aufruf zur Gestaltung der Nachbarschaft sind knapp 45 Personen gefolgt, wobei sich unter den Besucher*innen neben Mitgliedern der Sozialraumkonferenz auch Mitarbeiter*innen der Stadt Schwerte befanden, die sich für die Bedarfe und Wünsche im Stadtteil interessieren. Nach kurzer Begrüßung von AWO Quartiersentwicklerin Annika Möller ging es ans „Eingemachte“ an den drei ausgewählten Thementischen: Nachbarschaft gestalten, Begegnungsorte schaffen und Selbstbestimmt leben und wohnen. Moderiert wurden die Thementische von Mitgliedern der Sozialraumkonferenz und Bewohner*innen des Stadtteils. Die Ergebnisse werden detailliert am Folgetermin (02.04., 17 Uhr, Holzener Weg 30, siehe unten) vorgestellt.

Zusammenfassend kamen folgende Themen an allen drei Diskussionstischen zur Sprache. Zum einen fehlt vielfach die Identifizierung mit dem Stadtteil: Wann ist man Schwerte-Holzener*in? Auch die Situation zwischen Ur-Holzener Bürger*innen und Zugezogenen wurde thematisiert. Die Diskussion führte zur Frage der Organisation von identitätsstiftenden Aktionen und der Etablierung einer offenen Willkommenskultur, einem offenen Miteinander und der Förderung des Gemeinschaftsgefühls im Stadtteil. Angedacht wurde in diesem Rahmen eine Aktion „Freundliches Holzen“ für den öffentlichen Raum. Zum anderen fehlt Schwerte-Holzen eindeutig eine neutrale, intra- und intergenerative Begegnungsstätte, Bürgerhaus, Stadtteilzentrum, Nachbarschaftstreff oder wie auch immer es bezeichnet werden kann. Zudem wurden sich regelmäßige Nachbarschaftstreffen, kleine Nachbarschaftsfeste und mehr Raum für lockere informelle Begegnung gewünscht. Ein weiterer wichtiger und bemängelter Faktor ist die Informationsweitergabe von Aktionen, Angeboten und Dienstleistungen im Quartier. Viele Bewohner*innen Schwerte-Holzens wissen nicht, was alles in ihrem Stadtteil vorhanden ist. Um das Informationsdefizit zu beheben wünschen sich die Teilnehmenden der Zukunftswerkstatt Schaukästen an den zwei zentralsten Straßen im Stadtteil, nämlich am Rosenweg und am Holzener Weg, sowie eine digitale Plattform nur für den Stadtteil. Gepflegt werden sollen die Schaukästen von Ehrenamtlichen aus dem Stadtteil.

Weiterhin war das Zimmermannswäldchen ein großes Thema, sein Zustand, seine Pflege und seine Rolle als Begegnungsort. Zur Sprache kamen in diesem Zusammenhang Pflegepatenschaften durch Bewohner*innen, wenn der Wald erst einmal von professioneller Seite aus auf einen guten Zustand gebracht wurde. Außerdem wurde an vielen Stellen der Umgang mit der Umwelt, mit der Natur angesprochen und damit einhergehend die Vermüllung Schwerte-Holzens: Besonders an den Müllcontainern (Papier, Glas, Altkleider) gibt es immer wieder wilde Mülldeponien, die die Bewohner*innen verärgern, aber auch das Zimmermannswäldchen ist immer wieder voller vermeidbarem Müll. In Bezug auf die Umwelt wurde sich außerdem ein Gemeinschaftsgarten gewünscht, um die vorhandenen Grünflächen gemeinschaftlich nutzen zu können und somit den Raum im Stadtteil nachbarschaftlich und gemeinsam zu gestalten.

Thementisch der Zukunftswerkstatt

Auf infrastruktureller Ebene sind die Besucher*innen der Zukunftswerkstatt zufrieden: Die Versorgung mit Lebensmitteln und alltäglichen Gebrauchsgütern ist gewährleistet. Das Vorhandensein des kleinen Zentrums am Holzener Weg rund um Bäcker Becker, Metzgerei Wilkes und den Kiosk, ist besonders wichtig für viele Bewohner*innen Schwerte-Holzens. Auch gibt es genügend Ärzte, wobei ein weiterer Hausarzt sowie ein Orthopäde wünschenswert wären. Die größten Kritikpunkte aus infrastruktureller Sicht sind das Fehlen von Servicestellen der Geldinstitute und der Post sowie die schlechte ÖPNV-Situation abends und am Wochenende.

Folgetermin am 02. April, 17 Uhr, im GWG Gemeinschaftsraum am Holzener Weg 30: Eingeladen sind nun alle Besucher*innen der Zukunftswerkstatt, aber auch darüber hinaus interessierte Bewohner*innen des Stadtteils Schwerte-Holzen, am Ball zu bleiben und in weiterführenden Treffen die ermittelten Themen zu bearbeiten. Wie das Wort „Werkstatt“ schon sagt, geht es um einen stetigen Entwicklungsprozess, bei dem es wichtig ist, dass die Bürger*innen mitgestalten und sich einbringen. Denn ohne die Mitwirkung und das Engagement der Menschen vor Ort kann keine nachhaltige Sozialraumentwicklung geschehen. Auch das Folgetreffen ist ohne Anmeldung und kostenfrei! Am 02. April werden die Ergebnisse noch einmal vorgestellt und das weitere Vorgehen gemeinsam besprochen.

Immer wieder hört man davon, aber was bedeutet eigentlich „Sozialraumentwicklung“ oder „Quartiersentwicklung“? Der Begriff „Quartier“ dabei für einen öffentlichen Raum über die Wohnung hinaus, in dem regelmäßigen Aktivitäten stattfinden: Nachbarschaft, Sozialraum und Stadtteil sind weitere Begriffe, die die Bedeutung von „Quartier“ beschreiben. Das Quartier ist ein Ort des Wohnens, der Versorgung und der Begegnung. Es ist das vertraute Wohnumfeld, in dem soziale Netze aufgebaut, soziale Dienste angeboten und nachgefragt werden und in dem Nachbarschaften gelebt und gepflegt werden. Integration und Teilhabe sind dabei nur zwei Schlagworte als Inhalte von Quartiers-oder Sozialraumentwicklungsprozessen, die das Miteinander in der Gesellschaft und damit ein funktionierendes Gemeinwesen zum Thema machen. Neben den vielen Bürger*innen nehmen immer mehr Unternehmen und Stiftungen – so auch die AWO gefördert durch die Deutsche Fernsehlotterie – ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr, um die Lebensbedingungen in den Stadtteilen zu verbessern. Die Stärkung des Sozialraums hat vor dem Hintergrund des demografischen Wandels auch präventiven Charakter: Das Vorhandensein einer guten „sozialen Schutzmauer“, eines funktionierenden sozialen Netzes, kann auf verschiedene Arten vorbeugend (= soziale Kontakte, psychische Gesundheit, Verhindern von Einsamkeit, Aktivität und Bewegung etc.) und unterstützend (= Ansprechpartner*in in Notfällen, Begleitung zum Arzt, Einkaufshilfen etc.) wirken.

Wer Fragen zur Zukunftswerkstatt hat oder nicht zum Folgetermin kommen kann, kann gerne ihre/ seine Anliegen, Ideen, Wünsche und Vorschläge an das Quartiersbüro Schwerte-Holzen schicken, per Post, E-Mail oder Anruf an: AWO Quartiersbüro Schwerte-Holzen, Annika Möller; Westhellweg 220, 58239 Schwerte; Telefon: 02304 899 647; E-Mail: QTM-Schwerte@awo-ww.de

Logos des Quartiersprojektes Schwerte-Holzen

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